In den Jahren der Coronazeit sind neue Konflikte entstanden. Schlafschafe hier, Leugner dort. Neue Gräben verlaufen direkt durch Familien und durch Teams und Unternehmen. 

Private Entscheidungen für den individuellen Schutz wurden hochpolitisch. Freundschaften sind zerbrochen. Manchmal ist im Homeoffice, Schweigen entstanden, wo früher gemeinsame Mittagessen waren. 

In den meisten Strukturen entscheidet Chefs hinter verschlossenen Türen, wie welche gesetzlichen Regelungen umgesetzt werden. Befehl von oben und Umsetzung. Fertig. Teams die es gewohnt sind selbstorganisiert Lösungen zu finden, tun sich schwer, wenn „von oben“ entschieden wird. In der Pandemie Zeit wurden wir alle nicht gefragt. Bei manchen Kollegen hat das Entmündigungsgefühl den Wiederstandsgeist im kleinen und im großen geweckt. 

Krisen wird es immer geben und Unternehmen arbeiten nicht im luftleeren Raum. Einem Team bietet Supervision die Möglichkeit, in einem gesicherten Rahmen, über die Konflikte zu reden, die da sind. Selbst, wenn man sie geschickt, tot schweigt und sie still schwelen. 

Organisationen bestehen aus Menschen. Menschen haben Eigeninteressen. Sie verlieren manchmal das große Ganze aus dem Blick. Menschen sind manchmal blöd zueinander. Sie sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Und achten nicht immer das schwächste Glied. 

All unsere guten Eigenschaften, aber auch die netten und gefährlichen Schrägheiten des Einzelnen formen die Gemeinschaft. Die Gemeinschaft füllt die formale Unternehmung mit Leben. Die Organisation ist immer mehr, als die Regeln und Normen des Arbeits- und Gesellschaftsrechts.

Nur wenige Unternehmen schaffen es, immer und zu jeder Zeit die zwischenmenschliche Gemeinschaft, die formale Organisation und das Unternehmensziel im Einklang zu halten. 

Wenn der Chef nicht in die Rolle des schlichtenden Übervaters schlüpfen will oder kann, ist eine Supervision eine gute Möglichkeit die Spannungen abzubauen und dem Team die Chance zu geben selbst eine Lösung zu finden.